München: Empfang des Bayerischen Landtags „für und mit den Sinti und Roma“
15/05/23
Offene Gespräche, intensiver Austausch: Etwa 150 Gäste folgten der Einladung zum „Empfang des Bayerischen Landtags für und mit den Sinti und Roma“ am 15. Mai. Landtagsvizepräsident Thomas Gehring (Bündnis 90/Die Grünen) betonte bei der Begrüßung im Maximilianeum, wie wichtig der Austausch über die Anliegen der Minderheit sei, um den „Teufelskreis der Diskriminierung“ zu durchbrechen. Im Anschluss erinnerte der Landesverbands-Vorsitzende Erich Schneeberger an die 500.000 Sinti und Roma, die Opfer der industriellen Vernichtung durch das NS-Regime wurden. Auch Schneeberger benannte klar, dass Antiziganismus immer noch wirkmächtig sei. Es gebe aber auch positive Entwicklungen, darunter die neue Monitoringstelle in Bayern, die landesweit alle antiziganistischen Vorfälle erfassen soll, und die Ernennung von Dr. Mehmet Daimagüler zum Bundes-Beauftragten gegen Antiziganismus. Daimagüler selbst diskutierte bei einem Podiumsgespräch mit Ludwig Spaenle, dem Antisemitismus-Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung. Spaenle unterstrich das „klare Bekenntnis“, das der Freistaat in Form des Staatsvertrages mit dem Landesverband abgegeben habe, und auch Daimagüller nannte diesen Vertrag vorbildlich, zumal viele Empfehlungen der „Unabhängigen Kommission Antiziganismus“ in den Verantwortungsbereich der Bundesländer fielen. Es müsse endlich möglich sein, sich ohne Furcht zur Minderheit zu bekennen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch die der Sinti und Roma“. Ein weiteres Podiumsgespräch mit Vertretern der Minderheit und eine feierliche musikalische Umrahmung rundeten die Veranstaltung im Maximilianeum ab.
Quelle: Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss