„Lernen aus Akten“: Aufarbeitung der Entschädigungspraxis nach dem Holocaust

27/06/24

Das Projekt „Lernen aus Akten“ arbeitet die staatliche Entschädigungspraxis in Bezug auf die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus auf, es beleuchtet dabei die Zeit von 1945 bis in die Gegenwart. Die etwa 1000 Entschädigungsakten, die der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern, angelegt hat, bilden die Grundlage für eine multiperspektivische Darstellung, welche die Sicht der Überlebenden und der Selbstorganisationen, aber auch die der zuständigen Behörden einbezieht. Das Projekt verfolgt dabei unter Einhaltung forschungsethischer und datenschutzrechtlicher Vorgaben einerseits das Ziel, die Entschädigungsakten zu digitalisieren und wissenschaftlich auszuwerten. Ein weiteres Ziel besteht in der didaktischen Aufbereitung des Bestands und der Erstellung von Materialien für die außerschulischen Bildungsarbeit zum Einsatz u.a. in Universitäten, Gedenkstätten und Behörden.

Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Projektträger ist der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V., Kooperationspartner der Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung des wissenschaftlichen Mitarbeiters Leonard Stöcklein. Die Kooperationsvereinbarung für das bis 30.11.2025 laufende Projekt unterzeichneten Erich Schneeberger, Vorsitzender des Landesverbands, und Frau Prof. Dr. Bühl-Gramer, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte.

Ein Projekt der Bildungsagenda NS-Unrecht
Gefördert durch:

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages