Antiziganistische Vorfälle 2023 und 2024: Erster Bericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Bayern

11/06/25

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) Bayern legt ihren ersten Bericht zu antiziganistischen Vorfällen in Bayern vor. 336 Fälle wurden in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt gemeldeteine Steigerung von 56 Prozent zwischen den beiden Jahren.
2023 waren es 131 Vorfälle, 2024 wurden 205 Vorfälle dokumentiert.

Die gemeldeten Vorfälle reichen von abfälligen Äußerungen bis hin zu Straftaten gegen Sinti und Roma. Dabei überwiegen die Vorfallarten „Diskriminierung“ und „Verbale Stereotypisierung“. Diskriminierungen kommen besonders häufig bei Behördenkontakten, im Wohnumfeld und im Bildungsbereich vor. Verbale Stereotypisierungen, zum Beispiel Beleidigungen oder die Konfrontation mit Vorurteilen, gehören für Angehörige der Minderheit zum Alltag.

Schwerpunkt: Antiziganismus und Schule
Der Bericht widmet sich ausführlich dem Thema „Antiziganismus und Schule“. Der Schwerpunkt zeigt auf, warum manche Bildungseinrichtungen bis heute kein sicherer Lernort für Kinder und Jugendliche aus der Minderheit sind. Im Schwerpunkt werden auch Wege erörtert, wie sich Betroffene gegen antiziganistisch motivierte Benachteiligungen zur Wehr setzen können und wie eine gezielte Prävention gegen Antiziganismus an Schulen erfolgreich sein kann.