Gedenken und Erinnerungszeichen in München

25/03/24

Vor 81 Jahren, am 13. März 1943, veranlasste die Münchner Polizei die Deportation von 141 Sinti und Roma aus München und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Die Landeshauptstadt München ehrte die Opfer des Völkermords mit einem Gedenktag am 13. März 2024. Bei der Veranstaltung am Platz der Opfer des Nationalsozialismus wurden die Namen der Deportierten verlesen, Grußworte sprachen Erich Schneeberger, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern, und Stadträtin Marion Lüttig. Am Abend folgte ein Empfang mit musikalischem Erinnern unter dem Titel „Ma bistras – Lasst uns nicht vergessen!“ im NS-Dokumentationszentrum am Max-Mannheimer-Platz. Michelle Berger sprach als Mitglied des Vorstandes das Grußwort des Landesverbands.

Der 14. März war dann geprägt vom Gedenken an Barbara, Joseph und Julius Winter, die man im März 1943 inhaftiert und deportiert hatte. Das Erinnerungszeichen für die Familie wurde an ihrem ehemaligen Wohnort angebracht, der heutigen Sintpeterstraße 9-15, in Form einer vergoldeten Stele. Die Erinnerungszeichen sollen den Opfern der NS-Verfolgung einen Platz in der Stadtgesellschaft zurückgeben.

Für den Landesverband sprach die stellvertretende Vorsitzende Marcella Reinhardt, für die Stadt München Stadtrat Winfried Kaum in Vertretung des Oberbürgermeisters sowie Carmen Dullinger-Oßwald, Vorsitzende des Bezirksausschusses Stadtbezirk 17. Die Namen der Opfer verlas die Schüler*innensprecherin der Mittelschule Obergiesing. Auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, nahm an der würdigen Einweihung des Erinnerungszeichens für Familie Winter teil.

Fotos:
Gaby dos Santos (13.3.), Marcella Reinhardt (13.3., Foto von Michelle Berger), Thomas Hauzenberger (14.3.)